Erste Hersteller bemühen sich um mehr Schutz vor Kontamination in Brandschutzbekleidung
Das Thema Kontamination und Schutzbekleidung für Feuerwehreinsatzkräfte bekommt seit der INTERSCHUTZ 2015 deutlich mehr Inhalt. Die ersten Hersteller entwickeln Möglichkeiten zur Verhinderung von Kontamination in der Brandschutzbekleidung. Der dänische Hersteller VIKING Life-Saving Equipment A/S war der erste Hersteller, der einen produktionsfertigen Schutzanzug namens GUARDIAN nach EN469:2005 fertigte, dessen Besonderheit darin lag, das der komplette Oberstoff von Jacke und Hose abtrennbar ist. Diese sollte direkt an der Einsatzstelle dem Träger ermöglichen, den mit Partikeln kontaminierten Schutzanzug abzulegen, jedoch mit dem Vorteil, das der Träger weiterhin vor Kälte und Feuchtigkeit geschützt ist. Es sollte somit Träger, aber auch die Verschleppung von Kontamination zum Beispiel ins Fahrzeug und später in der Feuerwache vermieden werden. Das frühzeitige Verpacken des abgelegten Oberstoff z.B. im DOT-System trägt ebenfalls positiv dazu bei, das z.B. das Einsatzpersonal beim Verladen, als auch die Mitarbeiter in der Wäscherei beim Wiederaufbereiten geschützt sind. Zusätzlich war das Bestreben VIKING, dass der Oberstoff und der Innenaufbau separat gewaschen und Imprägniert werden kann. In der Studie „Entwicklung einer physiologisch funktionellen und industriell wiederaufbereitbaren Feuerwehrschutzkleidung“, AIF:16676 N des Institut Hohenstein konnte festgestellt werden, das die dauerhafte Imprägnierung im herkömmlichen Imprägnierungsprozess negative Auswirkungen auf das Klima innerhalb der Bekleidung haben kann. VIKING trat zeitgleich den Nachweis, mittels sogenannten FAST-Test (Flouroscence-Aerosol-Screening-Test) an, und bewies, das durch das Ablgen des Oberstoffes bereits ein sehr hoher Anteil an Partikeln abgelegt wird. Der Test konnte jedoch nur eine visuelle Betrachtung mittels Schwarzlicht-Fotos von Jacke und Hose liefern.
Aus diesen Ergebnissen wurde in Dänemark weiterentwickelt, und im Oktober 2017 auf der A+A in Dpüsseldorf erstmals eine Weiterentwicklung – VIKING PartX(R) Anzug gezeigt. Hierbei wurden zusätzliche Entwicklungen wie zum Beispiel Ärmelbündchen mit Partikelsperre aus NOMEX(R)NanoFlex , veränderte Kragenverstellung aber auch ein spezieller Fussabschluss gezeigt. Weiterhin hat VIKING als erster Anbieter auf dem europäischen Markt eine Feuerschutzhaube mit Partikelschutz durch NOMEX(R) NanoFlex serienreif auf dem Markt etabliert, und auch Prüfnachweise auf Funktion sowie Waschbeständigkeit der Haube durchgeführt. Mittlerweile sind auch andere Hersteller mit Feuerschutzhauben auf dem deutschen Markt vertreten. Im Januar 2018 hat VIKING zusätzlich neue Ergebnisse aus einem weiteren Prüfnachweis veröffentlicht. Hierbei ist es VIKING erstmals gelungen nachweisbare Werte zu ermitteln. Zudem wurde der Standard-Anzug mit dem Schutzanzug PartX verglichen. Hierbei wurde nachgewiesen, das ein deutlich höherer Schutz für den Träger durch das Tragen einer VIKING-Feuerschutzhaube mit Partikelschutz erreicht wird.